Energieproduktion - Zukunft

Über den Ausbau der Bereiche Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik und Biomasse kann die Energieautarkie innerhalb der nächsten Jahre erreicht werden.

Besonders im Bereich der Stromerzeugung kann mehr als das Doppelte des geschätzten Eigenbedarfs im gesamten Gemeindegebiet gedeckt werden – zum Vorteil unserer Gemeinde und unserer Bürger. Die Lage und Größe unserer Gemeinde gibt uns die Möglichkeiten der Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer und vor allem lokal verfügbarer Ressourcen. Diese Möglichkeiten möchten wir zum Wohle unserer Gemeinschaft und mit Respekt vor unserer Umwelt ausschöpfen.

 

  • Potential Wasserkraft: 30,55 Mio. kWh/Jahr

Die Wasserkraft soll unter Bedacht auf die vielfältigen ökologischen und gesellschaftlichen Funktionen des Wassers ausgebaut werden. Priorität haben dabei Projekte, die einen möglichst allgemeinen Nutzen erzeugen und einen Beitrag zur lokalen Energieautarkie leisten.
Wie bereits bei der Bestandsaufnahme erwähnt, befinden sich drei Wasserkraftanlagen (inkl. SEL EDISON-Werk) mit einer Jahresproduktion für die Gemeindeanteile von 11 Mio. kWh in Betrieb. Das Puniwerk ist im Bau. Bei vier Anlagen läuft das UVP-Verfahren. Zwei Anlagen stehen vor dem Lokalaugenschein für die UVP und die Trinkwasseranlage Planeil-Mals befindet sich in der Planungsphase.

  • Potential Photovoltaik: 3,07 Mio. kWh/Jahr

Der Ausbau der Solarenergie soll vorangetrieben werden, da der Standort Mals gute Voraussetzungen bietet, diese unerschöpfliche und im Prinzip kostenlose Energiequelle zu nutzen. Dabei soll auf gebäudeintegrierte Systeme und Dachanlagen gesetzt werden, während Freiflächenanlagen zu vermeiden sind. In der Photovoltaik sollen auch Bürgerbeteiligungsmodelle umgesetzt werden.

Der Studie zur Anbringung von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen der Gemeinde Mals von Ing. E. Alber zufolge, besteht die Möglichkeit auf weiteren 29 Gemeindegebäuden PV-Anlagen zu errichten. Dieses Potential der Stromerzeugung sollte genutzt werden.

  • Potential Fernwärme und Kraft-Wärme-Koppelung mittels Biomasse: 26,30 Mio. kWh/Jahr

Neue und bestehende Fernwärmesysteme sollen nach Möglichkeit in den stark bewohnten Siedlungen der Fraktionen ausgebaut werden. Alle Fraktionen sollen die Möglichkeit bekommen, sich an das Fernwärmenetz anzuschließen bzw. ein eigenes Fernwärmenetz aufzubauen. Dabei soll eine Wirtschaftlichkeit des gesamten Fernwärmenetzes der Gemeinde Mals gegeben sein. Eine schrittweise Steigerung des Einsatzes lokaler Biomasse ist anzustreben. Stromerzeugung mittels Blockheizkraftwerken oder anderen KWK-Systemen sollen einen hohen (Ab)wärmenutzungsgrad aufweisen.

Da das derzeitige Fernwärmenetz in Mals mit den zwei Standorten von Jahr zu Jahr gewachsen ist, ist es an seine Leistungsgrenze gelangt. Die Standorte haben wenig Platz und bringen für die Hackschnitzelanlieferung zum Teil Probleme mit sich. Will die Gemeinde ihr Netz zukünftig weiter ausbauen, muss ein zentraler Standort gefunden werden, von dem aus die Gebäude versorgt werden können. Dabei könnte ein zentraler Standort für ein Fernheizwerk neben Wärme auch Strom erzeugen und somit eine weitere Kategorie der Stromerzeugung für die Gemeinde Mals eröffnen. Folgendes Wärmepotential könnte noch mittels Fernwärme erschlossen werden, wenn sich die Abnehmer bereit erklären, ihre Wärme vom Versorgungsnetz zu beziehen.

  • Zukunft der Erdwärme/Oberflächen-Geothermie

Die Realisierung von Erdwärmesonden mit Wärmepumpen soll besonders für Niedrigenergiehäuser-Neubauten favorisiert werden, die damit den gesamten Wärmebedarf mit einer guten Energieeffizienz decken können.  Auch bieten Wärmepumpen für Gebäude außerhalb der Fernwärmezone einen -wesentlichen Beitrag zur Grundlastabdeckung.