Energieverteilung

 

Eine auf Nachhaltigkeit und Autarkie ausgerichtete lokale Energiewirtschaft ist nur dann realisierbar und tragfähig, wenn vor Ort Kompetenz aufgebaut wird und der Entwicklungsprozess selbst gestaltet werden kann.

Dies haben vor allem die Erfolgsmodelle aus dem Alpenraum gezeigt. Somit ist es zielführend und wichtig, dass wir in der Gemeinde Mals eine Organisation aufzubauen, welche die wesentlichen Funktionen der lokalen Energiewirtschaft übernehmen kann. Hier wird die für den Erfolg entscheidende Verbindung zwischen Energieerzeugung und Energienutzung geschaffen.

Die Arbeitsgruppe Energie sieht diesen Punkt als entscheidende Säule für den gesamten Energieleitplan und hat hier folgende konkrete Richtlinien und Ziele erarbeitet:

  • Eigene Stromverteilung

In Zusammenhang mit der optimalen Nutzung der lokal erzeugten Energie (Eigenverbrauch) ist die Übernahme des Verteilernetzes im Gemeindegebiet durch lokale Strukturen ein wesentlicher strategischer Schritt. Bei der Führung selbst wird ein Modell angestrebt, das auch eine übergemeindliche Vernetzung vorsieht, um Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Effektivität zu optimieren.

  • Senkung der Energiekosten

Dem Bürger und den Unternehmen günstige Energie bereitzustellen ist ein erklärtes Ziel. Niedere Energiekosten dürfen aber nicht die Hauptmotivation zur Umsetzung des Energieleitplanes sein, auch wenn sie ein wesentlicher Faktor für die Standort-entwicklung sein können. Die Preisgestaltung muss Ausdruck und Folge eines effizienten und nachhaltigen lokalen Energiesystems sein.

  • Einbindung der Bürger in die Energiegenossenschaft

Es ist ein unmittelbares Ziel der Gemeinde, einen lokalen Energiebetrieb zu gründen, um die «Energiekompetenz» zu bündeln und weiterzuentwickeln. Der Energiebetrieb soll über eine breite Mitträgerschaft durch die Bürger und Energienutzer verfügen. Die Energiegenossenschaft wird als geeignete Gesellschaftsform angesehen, weil sie Eigenproduktion und Eigenverbrauch auch wirtschaftlich belohnt und durch die Nähe zum Verbraucher sicherstellt.


  • Ausgleich von Angebot und Nachfrage

In der Nähe von Erzeuger und Verbraucher sowie in der Möglichkeit der eigenver-antwortlichen Mitgestaltung und Identifikation unserer Bürger mit der Energiewirtschaft wird das größte Potential zur Steigerung der Energieeffizienz gesehen. Der Energiebetrieb muss in der energiewirtschaftlichen Führung bestrebt sein, Instrumente des intelligenten Energiemanagement einzusetzen und effizienzsteigernde Services dem Verbraucher anzubieten. Die Gemeinde Mals wird in diesem Zusammenhang auf die neuesten technologischen Entwicklungen im digitalen Bereich zurückgreifen

  • Vernetzung mit bestehenden Strukturen

Der angestrebte Aufbau der «Malser Energiebetriebe» in Form einer Genossenschaft ist nicht als Konkurrenz zu bestehenden Gemeindebetrieben und Energiewerken zu sehen. Vielmehr sollen sie das lokale Gefüge von Betrieben mit energiewirtschaftlicher Wichtigkeit ergänzen. Das Potential der lokalen Energieerzeugung ist aus-reichend, um sowohl die wirtschaftliche Führung von Gemeindebetrieben im Mantel der E-AG abzusichern als auch im Interesse des Bürgers das System Eigenerzeugung/ Eigenverbrauch zu realisieren. Zusätzlich bleibt auch noch Platz für unternehmerische und private Initiativen im Rahmen der Energiewirtschaft. Durch diese Differenzierung wird das lokale Energiesystem nachhaltig stabilisiert.